De Faßlohmstuit is wier do
Es handelt sich um das älteste überlieferte Delbrücker Karnevalslied. Der Autor oder die Autoren sind daher unbekannt. Die sechste Strophe ist erst 1946 eingefügt worden, als die Karnevalsveranstaltungen verboten waren.
Die Fassnacht kehret wieder ein, mit ihrer Herrlichkeit,
wer kann dabei noch ruhig sein, in dieser schönen Zeit.
Der Zinsfuß der so niedrig steht, bringt uns das Kapital,
drum schafft euch eine Aktie an, vom schönen Karneval.
Gesang, Musik erfreut das Herz, dazu ein kühler Trunk,
Frohsinn gewürzt mit heitrem Scherz machts Alter wieder jung.
Die Narrenmütze ziehrt das Haupt, ob lockig oder kahl,
und wer an ‘ne närrische Weisheit glaubt, ruft hoch Prinz Karneval.
Wenn reitend durch die Stadt wir ziehn mit heiter frohem Sinn,
wir denken her, wir denken hin, wer wird wohl Königin.
Ein König ist bald ran geschafft, auch eine Königin,
drum rufet mit der Reiterschar: “Ein Hoch dem Königspaar!”
De Faßlohmstuit is wier do, de schönste Tuit van ‘nem Johr,
un sind de Tien äuk näu seu schlecht, wui fiert doch nich wohr.
Tweimol ging us dat Geld kapott, niu isset us ratschk egal,
un wat seu’n richtigen Diälbrügger is, de fiert Karneval.
Drei Tage sind nun ausgemacht, wir feiern Tag und Nacht,
eine junge Maid und alter Wein, ist was uns fröhlich macht.
Haben wir keín Geld, habens andere Leut, uns ist das ganz egal,
und wer ein fröhlich Herze hat, der schließe sich uns an.
Ob Regen oder Sonnenschein, gefeiert wird ja doch,
und mag es auch verboten sein, wir finden doch ein Loch.
In Eintracht treu zusammenstehn soll die Parole sein,
drum schlägt uns kein Gewitter drein, “Hoch lebe der Verein!”