Statistik

Statistische Daten zu den Delbrücker Gemeinden

Währung, Maße und Gewichte

Ich möchte an dieser Stelle ein paar statistische Daten zu den Delbrücker Gemeinden veröffentlichen. Da ich mich mit der Geschichte befasse, finden Sie hier natürlich nur historische Daten. Außerdem sollen die gebräuchlichsten alten Währungen, Maße und Gewichte vorgestellt werden.

Einwohnerzahlen

Bei einer Zählung im Jahr 1800 hatte das gesamte Land Delbrück also incl. Hövelhof, ohne die Lippegemeinden 7.247 Köpfe und 743 Güter.

Spätere Zählungen

 

Gemeinde 01.12.
1871
16.06.
1925
17.05.
1939
29.10.
1946
01.01.
1949
Delbrück Dorf
1.196
1.489
1.633
2.479
2.440
Dorfbauerschaft
1.150
1.528
1.538
2.294
2.296
Hagen
856
991
1.267
1.517
1.468
Ostenland
1.566
2.304
2.676
3.701
3.700
Westenholz
1.488
1.642
1.798
2.564
2.531
Westerloh
1.493
1.986
2.094
2.703
2.675
Amt Delbrück
7.749
9.940
11.006
15.258
15.110
Anreppen
620
629
628
961
Bentfeld
526
595
585
880
Boke
889
1.074
1.084
1.510
zusammen
9.784
12.238
13.303
18.609

Volkszählung vom 13.09.1950

Gemeinde
männlich
weiblich
zusammen
Delbrück Dorf
1.093
1.265
2.358
Dorfbauerschaft
1.113
1.188
2.301
Hagen
736
756
1.493
Ostenland
1.841
1.905
3.746
Westenholz
1.235
1.220
2.455
Westerloh
1.298
1.311
2.609
Amt Delbrück
7.317
7.645
14.962
Anreppen
870
Bentfeld
838
Boke
1.454
zusammen
18.124

Größen der Gemeinden 1950

Gemeinde
ha
a
qm
Delbrück Dorf
484
92
54
Dorfbauerschaft
1.576
79
98
Hagen
1.847
12
74
Ostenland
3.747
96
78
Westenholz
3.175
02
52
Westerloh
3.043
38
46
Amt Delbrück
13.875
23
02

Flächenmaße

Im Hochstift Paderborn war das übliche Flächenmaß der Morgen und zwar der Calenberger Morgen.

1 (Calenberger-) Morgen =
0,2624 Hektar
120 Calenberger Ruten
4 Garth

weitere Maße:

1 Calenberger Rute = 21,87 qm

1 Calenberger Rute als Längenmaß = 4,66 m
= 16 Markschuh

Hohlmaße

Das übliche Maß für Getreide war im Hochstift Paderborn der Scheffel.Allerdings hatte der Scheffel im Hochstift keine einheitliche Größe. Es kommen ca. 20 verschiedene Scheffelmaße in Hochstift vor. Im Delbrücker Land und im Amt Boke galt aber der Paderborner Scheffel.

1 Paderborner Scheffel = 36,64 l

Der Scheffel wurde in kleinere Einheiten unterteilt:

1 Scheffel =4 Spint16 Becher
 1 Spint4 Becher
1 Scheffel =8 Metzen 

Ein Sack hatte üblicher Weise 4 Scheffel

Es gab aber auch größere Einteilungen als den Scheffel. Zu nennen sind hier in erster Linie Malterund Fuder. Der Malter war, je nach Getreidesorte unterschiedlich groß:

1 Malter =
bei Roggen = 6 Scheffel
bei Gerste = 8 Scheffel
bei Hafer = 12 Scheffel
bei Rauhfutter = 6 Scheffel

1 Fuder entsprach 48 Scheffel. Ein Fuder entsprach aber nicht immer einem Wagen voll.

Währung

Vor der Auflösung des Hochstifts Paderborn (1802) war der Reichstaler die gängige Währung im Hochstift. Er Reichstaler, in der Regel abgekürzt Rtlr., wurde wie folgt unterteilt:

1 Taler =
36 Mariengroschen, meistens nur Groschen genannt
252 Pfennige
21 Schillinge

Neben diesen wichtigen Einteilungen gab es noch verschiedenen andere Unterteilungen. So wurde der Taler auch in 30 Silbergroschen oder 24 “gute Groschen” unterteilt. Auch der Deut als Währungseinheit kommt vor, entspricht aber in der Regel einem Pfennig.

Meine Angaben hier entsprechen dem im Hochstift üblichen. Leider gibt es davon auch in erheblichem Maße Abweichungen, die in den Akten belegt sind. Im Zweifelsfall müsste daher ein Fachmann gefragt werden. Da das Problem allerdings nur bei den kleineren Einheiten auftritt, wird dies selten nötig sein.

Weitere Maße und Währungsumrechnungen finden Sie bei

Henning, Friedrich-Wilhelm: Bauernwirtschaft und Bauerneinkommen im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert, Berlin 1970.

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